Spendenaufruf „Sadaf“ (9 Jahre)

Jochen RöckleAktuelles

Wir wollen gerne helfen und brauchen Ihre Unterstützung!

Sadaf braucht Hilfe

Spendenkonto:
Sparkasse Kraichgau
Lichtblick gGmbH
Stichwort „Sadaf“
IBAN: DE96 6635 0036 0007 0745 37

 

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vom Samstag 11. Mai 2024

Sadaf, ein 9jähriges Mädchen, lebt mit ihren Eltern in Afghanistan, in Kabul. Sadaf leidet seit ihrer Geburt unter der schweren Bluterkrankung Thalassämie Major. Sie erhält von Beginn an regelmäßige Bluttransfusionen. Die Eltern arbeiteten einige Jahre in der Landwirtschaft, um die insgesamt 5 Kinder zu versorgen und die medizinische Versorgung der Tochter sicherzustellen.

Als die Taliban den ältesten Sohn ermordeten und die Eltern einen Drohbrief von den Taliban mit einer Lösegeldforderung erhielten, in dem die anderen 3 Jungs bedroht wurden, verkaufte der Vater einiges von seinem Besitz und lieh sich von seiner Verwandtschaft Geld, um die Flucht der 3 Jungs zu ermöglichen. Die 3 Brüder flohen 2015 nach Griechenland und kamen 2,5 Jahre später 2018 nach Deutschland. Seitdem leben sie in unserer Jugendhilfeeinrichtung und werden dort betreut.

Die Eltern konnten mit Sadaf nicht zusammen mit ihren Söhnen aus dem Land flüchten, da Sadaf auf die regelmäßigen Bluttransfusionen alle 14 Tage angewiesen war und sie die Flucht ohne die Bluttransfusionen nicht überlebt hätte. Nach der Drohung durch die Taliban verließen die Eltern das Heimatdorf und zogen nach Kabul. Dort arbeiteten sie als Tagelöhner, um die medizinische Versorgung der Tochter weiterhin sicherzustellen. Oftmals erhielt die Tochter ungereinigtes Blut, das von Bekannten der Familie gespendet wurde, da dies billiger war. Aufgrund dieses ungereinigten Blutes verschlechterte sich Sadafs gesundheitlicher Zustand.
Um die Familie gemeinsam mit den Brüdern von Deutschland aus zu unterstützen, stießen wir aufgrund einer Internetrecherche auf Hilfsorganisation Robinaid in Hamburg. Über den Vorstandsvorsitzenden und medizinischen Direktor Dr. Matthias Angrés erhielten wir den Kontakt zu einem Arzt, Dr. Bandawal, in der französisch geführten Klinik FMIC in Kabul. Dr. Bandawal führte eine ausführliche Untersuchung bei Sadaf durch, mit dem Ergebnis, dass Sadaf alle 15 Tage eine Bluttransfusion benötigt, und nur mit einer Knochenmarkstransplantation Chancen hat, ihre Kindheit zu überleben. Sadaf konnte über ein halbes Jahr in der Klinik behandelt werden.

Da die Eltern Schwierigkeiten hatten, in dieser Regelmäßigkeit die Behandlungskosten aufzubringen, spendeten wir innerhalb unserer Einrichtung etwas Geld, um die Familie zu unterstützen. Auch die Jungs sparten Taschengeld zusammen, um die Behandlung ihrer Schwester zu unterstützen.

Aufgrund der pandemischen Situation in Kabul, fielen viele Ärzte in der Klinik für andere wichtige Behandlungen aus und Patienten mussten wegen Covid versorgt werden, sodass Sadaf dort nicht mehr regelmäßig behandelt werden konnte. Seitdem die Taliban Afghanistan im Sommer 2021 wieder eingenommen hatten, brach das ganze dortige Gesundheitssystem zusammen und die Klinik in Kabul konnte nicht mehr wie zuvor arbeiten. Der Vater berichtet, dass er mit Sadaf von den Taliban auch nicht in die Klinik gelassen wird, da die Klinik von einem europäischen Land geführt wird und die Taliban dies verhindern wollen.
Für Sadaf bedeutet dies aktuell, dass sie nicht mehr in der Klinik mit ihren Bluttransfusionen behandelt werden kann. Die Eltern gingen wieder dazu über, Bekannte nach Blutspenden zu fragen, um Sadaf so gut es geht weiter mit Bluttransfusionen zu versorgen. Da es aufgrund der politischen Lage auch schwieriger bis nahezu unmöglich geworden ist, Geld zu verdienen, verschlechtert sich die Situation für Sadafs medizinische Versorgung zunehmend.

Die Familie kämpft ums Überleben, die Eltern finden kaum noch Arbeit, worunter auch die regelmäßige medizinische Versorgung von Sadaf leidet. Für die drei Brüder, die wir in unserer Einrichtung betreuen, ist es nur schwer auszuhalten, von so weit weg zuzusehen, wie es ihrer Schwester immer schlechter geht und die medizinische Versorgung nur schwer aufrechterhalten werden kann. Sollte Sadaf nicht so schnell wie möglich eine medizinische Unterstützung erhalten, werden ihre inneren Organe durch das ungereinigte Blut angegriffen und sie wird an Organversagen sterben.

Uns ist es ein großes Anliegen, dem Mädchen so schnell wie möglich eine gute medizinische Versorgung zukommen zu lassen. Die lebensnotwendige Knochenmarkstransplantation ist in Afghanistan nicht möglich, hierzu müsste sie das Land verlassen. So sind wir auf der Suche nach einer schnellen Lösung, das Mädchen mit ihren Eltern nach Deutschland zu holen, um Sadaf medizinisch zu versorgen und ihr irgendwann die nötige Knochenmarkstransplantation zukommen zu lassen, die mit Hilfe der Brüder, als mögliche Spender, auch durchgeführt werden könnte.

Wir freuen uns über jede kleine Unterstützung in Form einer finanziellen Spende, um einen Fachanwalt für Asylrecht kontaktieren zu können, der uns in der rechtlichen Vorgehensweise unterstützen kann.

 

Der untenstehende Brief wurde vor 1,5 Jahren von den
3 Brüdern mit ihrem damaligen Betreuer aus der Einrichtung
Lichtblick gGmbH verfasst. Leider konnte der Familie damals
dadurch nicht ausreichend geholfen werden.
Nun spitzt sich die gesundheitliche Lage von Sadaf aber zu,
so dass wir einen neuen Aufruf für eine Unterstützung machen wollen.

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir schreiben Ihnen heute, um die Not unserer Familie und kleinen Schwester zu schildern und um Ihre Hilfe zu bitten. Wir sind drei Brüder aus Afghanistan, die im August 2018 über das Dublin Verfahren als Flüchtlinge von Griechenland nach Deutschland eingereist sind.
Wir möchten Ihnen unser Anliegen schildern und erzählen, wie es uns geht, wie es uns mit dieser schwierigen und belastenden Situation geht und was wir uns wünschen.

Unsere kleine Schwester ist seit ihrer Geburt schwer krank und sie braucht regelmäßige medizinische Behandlungen. Ihre Krankheit heißt Thalassämie Major. Das ist eine Bluterkrankung und unsere Schwester braucht regelmäßig eine Blutwäsche. Dass sie aber Gesund wird und überleben kann, braucht sie mehr als nur eine regelmäßige Blutwäsche.
Aufgrund der unmenschlichen und gefährlichen Lage in Afghanistan, haben sich unsere Eltern entschlossen, uns (drei Brüder) auf den Weg in ein besseres und sicheres Leben zu schicken. Unsere Eltern und unsere kleine Schwester blieben in Afghanistan, da das Geld und die schwere Krankheit unserer Schwester es nicht zuließen, dass wir als Familie gemeinsam fliehen konnten. Wir hatten das Gefühl, unsere Familie und unsere Schwester im Stich gelassen zu haben. Unsere Schwester war so jung und krank, es war sehr schwer sie und unsere Familie in dieser Lage zurückzulassen.

Als wir noch in Afghanistan waren, haben wir unsere Eltern so gut es geht unterstützt, um unserer Schwester mit ihrer Krankheit zu helfen. Aber auch damals hat es oft nicht gereicht, um ihr die medizinische Versorgung zu ermöglichen. Unsere Schwester zu sehen, wenn keine Blutwäsche möglich war, bleibt uns als schreckliche Erinnerung im Kopf. Wie sie am ganzen Körper weiß wurde, geschrien und geweint hat, ihr Blut aus der Nase lief und sie teilweise nicht mehr laufen konnte.

Die Lage in Afghanistan wurde immer schlimmer und somit auch die medizinische Versorgung unserer Schwester. Die Taliban bedrohten unsere Eltern, sodass sie unser zu Hause aufgegeben und nach Kabul gezogen sind. Die allgemeine Situation in Afghanistan wurde immer schlechter und unsere Eltern haben immer weniger Arbeit gefunden. Daher hatten sie weniger Geld um die Familie zu versorgen und unserer kleinen Schwester die Blutwäsche zu ermöglichen. Wir versuchten Geld zu sparen, um unseren Eltern und Schwester unterstützen zu können. Wir schickten Geld für die Behandlung nach Afghanistan. Zeitweise konnte unsere Schwester in einer französischen Klinik in Kabul mit gereinigtem Blut versorgt werden. Diese Behandlung war sehr teuer und wenn das Geld nicht gereicht hat, gab es nur noch die
Möglichkeit, ungereinigtes Blut von Freunden und Verwandten zu benutzen, um unserer Schwester zu helfen, da das billiger war.
Durch die Machtübernahme der Taliban im August 2021, war eine Behandlung in der Klinik nicht mehr möglich, da die Taliban das verboten haben. Dadurch geht es unserer Schwester immer schlechter, da sie dringend professionelle medizinische Hilfe benötigt.

Wir wünschen uns, dass unserer kleinen Schwester medizinisch geholfen werden kann, dass sie leben kann, dass sie erwachsen werden kann und ohne Schmerzen leben kann.

Wir wünschen uns, dass unsere Familie nach Deutschland kommen kann und unsere Schwester die Chance bekommt behandelt zu werden, um zu überleben.

Wir wünschen uns, dass Sie uns unterstützen und helfen können, um unsere Familie und Schwester zu retten, dass sie ohne Angst leben können und unsere Schwester wieder gesund wird.

Wir als Söhne unserer Eltern, Brüder unserer Schwester machen alles, was in unserer Macht steht, um unsere Familie zu unterstützen. Wir geben alles für das Leben unserer Familie und unser Eigenes. Wir besuchen die Schule um zu lernen, uns zu orientieren um einen guten Beruf zu erlangen und besuchen Sportvereine für das Wohl der eigenen Seele und zur Integration in der neuen Umgebung.

Wir wünschen uns Gesundheit, Sicherheit für unsere Familie und eine Chance auf ein gemeinsames gesundes Leben in Deutschland.

gezeichnet: Ahmad, Firoz und Fahim

Spendenkonto:
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Stichwort „Sadaf“
IBAN: DE96 6635 0036 0007 0745 37